Sonett auf eine Blaue Stunde

Die Sonne ging und ließ uns
dieses sanfte Licht.
Solang es nicht erlischt,
sind wir in ihm geborgen,
du und ich,
und es berührt uns beide,
dich und mich,
hat sich gesenkt auf deinen Leib,
der in den Kissen ruht,
auf deine Schultern, Arme,
deine hellen Hügel,
auf deinen Mund,
auf dein Gesicht.

Noch ist bedeckt, was sich verborgen
hebt und senkt
mit deines Atems Flut;
dein Hauch, den küssend ich empfange,
läßt schnell und schneller
strömen mir das Blut
in meinem Leib,
der sich an deinen drängt.
Kein lautes Wort,
denn es zerstört
vielleicht den Zauberschein,
der uns betört
und uns gefangen hält.

Ich soll dich ganz entblößen,
sagt dein Blick.
Und meine Hand
schlägt langsam nun zurück,
was rasch zu Boden fällt.