Auf einen guten Wein
Ich hab ihn stets in Maßen nur getrunken,
hab ihn als Freund begrüßt, genossen,
hab niemals ihn in mich hineingegossen,
war oft mit ihm in meiner Welt versunken.
War oft durch ihn so sehr verbunden
mit Freunden, einer Landschaft, einem Fluß,
und auch mit dir, du Schöne, wenn ich beim Kuß
den Roten, den wir tranken, auf deinen Lippen
noch einmal gefunden.
Schenk uns noch einmal ein,
fülle das Glas bis an den Rand
und reich es mir
mit deiner schlanken Hand
und laß uns trinken, küssen, trinken...
Im hohen, lichten Glas, da soll er
in der Abendsonne blinken,
der gute Wein, der uns so oft verband.
Laß uns, wenn leer das Glas,
in köstlich kühle Kissen sinken.